In der derzeitigen Diskussion um die Onlinedurchsuchungen taucht der Begriff Bundestrojaner immer wieder auf. Wer Informationen dazu sucht findet dazu viel im Netz. Ich habe mir nur mal noch Gedanken dazu gemacht.Der Otto-Normalverbraucher wird dadurch zum Ziel. Nicht der Terrorist, der etwas zu verbergen hat, der weiß mit Sicherheit wie er seine E-Mails verschlüsselt versendet. Oder seine Festplatte verschlüsselt oder mit einem Passwort schützt. Oder einfach nur den Rechner online dadurch schützt, dass der Benutzer mit dem man Online geht keinerlei Rechte hat. Natürlich muss man noch einen Browser benutzen der weniger Sicherheitslücken hat. Wenn man dann noch die Software die man sich aus dem Internet lädt nur nach Validierung der Hashcodes installiert, kann man sich ziemlich sicher sein, dass da keiner spioniert, oder sich in den Datenverkehr einklinkt.
Dass die zuständigen Minister (allen vorran SSchäble) natürlich denken, dass man jedem Verbrecher etwas unterjubeln kann, liegt an deren Naivität und eigener Unzurechnungsfähigkeit beim Benutzen von Computern. Ersichtlich an den im Innenministerium verbreiteten chinesischen Trojanern. Wer als Windowsbenutzer auf jeden Anhang klickt, jede HTML-E-Mail sofort öffnet und sich auch sonst recht unbedarft im Internet bewegt, der denkt natürlich auch in Bezug auf die Onlineüberwachung naiv. Dazu spricht dann auch die Umfrage zur Onlineüberwachung, bei der über 58% der Bevölkerung dafür wären. Je nach fragestellung hätte ich für meinen Teil auch gesagt, dass ich dafür bin, bin ich mir doch recht sicher, dass ich keinen Trojaner untergeschoben bekomme. Der 0815 Nutzer wird dadruch aber zum datenschutzrechtlich bedenklichen Ziel.
Der pawlowsche Reflex als Zeichen klassischer Konditionierung zieht auch hier wieder. Jetzt wurden ein paar Terroristen festgenommen und an einem Anschlag gehindert, meines Erachtens ein Zeichen, dass die rechtsstaatlichen Mittel sehr gut funktionieren um Verbrecher dingfest zu machen, und was passiert? Die Politiker schreien nach mehr Überwachung. Irrsin, oder?
Wenn ich jetzt nicht noch immer wieder mal auf Windows angewiesen wäre und nur noch meine Linux-Partition starten könnte, dann hätte ich sogar ein noch viel besseres Gefühl…
Kommentare
Eine Antwort zu „Bundestrojaner und Onlinedurchsuchung“
[…]Das Thema ist alt und wird von – mal mehr, mal weniger – kompetenten Politikern immer wieder als Thema entdeckt: Wie tief darf der Staat in die Privatsphäre des Bürgers eindringen, ohne seine Grundrechte zu massiv einzuschränken?[…]