Grün ist das neue Schwarz – oder warum Herr Habeck plötzlich Autofan ist

Ach ja, die deutsche Autoindustrie – dieser allzeit gefährdete Dinosaurier der Wirtschaft, den wir mit aller Macht am Leben erhalten müssen. Man könnte meinen, der drohe jede Sekunde auszusterben, so wie man ihn pampert. Und wer ist der neue Retter in der Not? Robert Habeck, der grüne Umweltapostel, der noch vor ein paar Jahren auf jeder Bühne das Ende des CO2-Ausstoßes predigte. Tja, Zeiten ändern sich, oder besser gesagt: Regierungsverantwortung ändert so einiges.

Da steht er nun, unser grünlackierter Wirtschaftsminister, und erklärt uns, dass saubere Luft und kein fossiler Spritverbrauch ja irgendwie doch zu vernachlässigen seien, solange die Automobilbranche brummt. Denn, seien wir ehrlich, wer braucht schon weniger CO2, wenn man stattdessen die Rendite von Audi und Co. steigern kann? Klingt nach einem soliden Deal, oder? Natürlich nicht für Otto Normalverbraucher, der wieder mal mehr Steuern abdrückt, während sich die Chefetagen der Autoindustrie gemütlich zurücklehnen.

Und was war nochmal die große Vision? Klima retten, Umwelt schützen, nachhaltiger leben? Ach ja, richtig. Das war, bevor man gemerkt hat, dass ein paar fette Karossen und Dienstwagen für die oberen Zehntausend dann doch wichtiger sind. Natürlich war das alles nur Wahlkampf-Gebrabbel, und jetzt darf die Autoindustrie auch weiterhin schön in die Tasche der Steuerzahler greifen, um noch ein paar PS draufzulegen.

Was bleibt da einem alten Grünen-Wähler wie mir? Ich sitze hier und frage mich, wie ich das bei der nächsten Wahl noch mit gutem Gewissen durchziehen soll. Aber hey, Grün ist ja schließlich das kleinere Übel, oder? Ich fange jedenfalls langsam an, die sogenannten „grünen Fundis“ zu verstehen, die die Partei längst nicht mehr unterstützen können. Wer kann es ihnen verdenken, wenn man sich ansieht, wie Umweltpolitik hier zur Nebensache degradiert wird, um den heiligen Gral der deutschen Autoindustrie zu bewahren?

Und was könnte das Ganze noch absurder machen? Vielleicht die Tatsache, dass wir all diese milliardenschweren Förderungen und Subventionen gar nicht bräuchten, wenn wir einfach mehr Rad fahren würden. Ja, du hast richtig gelesen: Fahrrad fahren! Aber nein, stattdessen sitzen wir in der Karre, stinken die Städte voll und meckern über Feinstaub und Stau. Klar, bei der maroden Fahrradinfrastruktur hierzulande, bei der jeder Radweg zum Abenteuerparkour wird, kann ich verstehen, dass das Auto verlockend bleibt. Sicherheit? Pustekuchen. Stattdessen lieber weiter Steuergelder in den Porsche-Vorstand schaufeln. Bravo!

Vielleicht wäre die Luft in den Städten erträglicher, und wir könnten die Milliarden, die wir jetzt in die Rettung der Dinosaurier pumpen, einfach mal in sichere Fahrradwege und nachhaltige Mobilität investieren. Aber das wäre ja zu einfach, oder?


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