Schlagwort: Umweltpolitik

  • Wenn Deutschland endlich mal Statistiken lesen würde …

    Stell dir vor: 45,8 Millionen Menschen wurden im Jahr 2024 binnenvertrieben – nicht durch Kriege, sondern durch Überschwemmungen, Stürme, Dürre, Brände oder Erdrutsche. Und während wir in Deutschland uns überlegen, welcher SUV noch mehr PS braucht, lesen wir brav Statistiken – oder tun wenigstens so. Vielleicht würden wir dann mal auf fossile Lobbyisten verzichten – aber träumen darf man ja wohl noch!?

    1. Die nackten Zahlen: Rekordjahr 2024

    Weltweit: 45,8 Millionen Binnenvertreibungen durch Naturkatastrophen – deutlich mehr als 20,1 Millionen durch Konflikte und Gewalt.

    Hauptursachen: Stürme (25,2 Mio.) und Überschwemmungen (19,1 Mio.), ergänzt durch Dürre (~387.000), Brände (~425.000) und Erdrutsche (~397.000).

    2. Wer ist global betroffen?

    In Ostasien und Pazifik allein 14,8 Mio. durch Taifune u.a., in Amerika 13,1 Mio. (etwa US-Hurrikans), in Südasien rund 9,2 Mio. (z.B. Indien, Bangladesch).

    Gewaltbedingte Vertreibungen (20,1 Mio.) hauptsächlich in Subsahara-Afrika (11,5 Mio.) und im Nahen Osten/Nordafrika (5,1 Mio.) – z.B. Sudan, DR Kongo, Gazastreifen.

    3. Sarkasmus deluxe: Warum es uns nur um „Ich, ich, ich“ geht

    Deutschland: stolz auf Umweltzertifikate und Bio-Brot, aber wehe der Benzinpreis steigt. Während andere Länder mit Stürmen und Fluten kämpfen, floppt in deutschen Talkshows die Debatte über Tempolimit oder Dieselverbot. Warum? Weil wir lieber Lobbymenschen als Menschen schützen, und Reisen in ferne Länder, um dort Prekärlebende auszunutzen, als Akt der Weltoffenheit verkaufen. Ganz im Sinne von: „Wir retten uns selbst – und hoffen, wir verdienen dabei genug Meilen-Punkte, um weiter zu fliegen.“

    4. Absurdität globaler Ausbeutung

    Kein besserer Ort für Urlaub als dort, wo Menschen ihre Heimat verloren haben – so kann man sich selbst als guter Mensch fühlen, während man auf Poolliegen liegt. Schließlich hilft es ja enorm, mit dem Billigflug nach Indien oder Afrika zu düsen, während man behauptet, „Bildung“ oder „Förderung“ zu betreiben. Gleichzeitig zahlen wir in Deutschland weiter Subventionen für fossile Energien, weil unser Wohlstand eben wichtiger ist als das Wohl der anderen. Statistiken? Ach, das sind ja nur Zeilen mit Zahlen …

    5. Fazit: Zahlen lesen – würde helfen

    Wenn PolitikerInnen und WählerInnen in Deutschland endlich mal verstehen würden, wieviele Menschen schon allein durch Wetter extrem Vertriebene sind, vielleicht würden sie ihr Geld eher ins Klima stecken als in Verbrenner Autos, die durch Lobbykräften überleben. Bis dahin: weiter sarkastisch applaudieren, während wir die Erde im Luxus verbrennen.

    Quelle:

    Extreme Naturereignisse: Rekordzahl an Binnenvertreibungen

    Fediverse-Reaktionen
  • Weniger Flucht, weniger Migration

    Weniger Flucht, weniger Migration

    Was wirklich helfen würde

    Statt Symbolpolitik: Ursachen bekämpfen

    Wenn Politiker wie Friedrich Merz ankündigen, die Zahl der Asylbewerber unter 100.000 drücken zu wollen, klingt das nach harter Hand. Doch tatsächlich wäre das – langfristig – ganz einfach möglich: durch Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und globale Verantwortung.

    Denn Migration passiert nicht aus Spaß, sondern aus Not. Und diese Not ist oft menschengemacht – durch uns.

    Wie wir Flucht produzieren

    • Klimakatastrophen, Dürren, Überschwemmungen: Unsere jahrzehntelange Abhängigkeit von Kohle, Öl und Gas heizt die Welt auf. Die Folgen spüren zuerst die Menschen im globalen Süden.
    • Subventionen zerstören Zukunft: Statt grüner Innovation werden weiter Milliarden in fossile Energien, Tierindustrien und Flugverkehr gepumpt. Das hilft weder dem Klima noch der Gerechtigkeit.
    • Steuerschlupflöcher & Umverteilung von unten nach oben: Wer Superreiche nicht angemessen besteuert, kann keine solidarische Gesellschaft bauen. Gerade Länder, aus denen viele fliehen, verlieren durch Steuervermeidung jährlich Milliarden.

    Was helfen würde – auch gegen hohe Asylzahlen

    • Abschaffung aller klimaschädlichen Subventionen.
    • Förderung von erneuerbaren Energien, pflanzenbasierter Ernährung und nachhaltiger Mobilität.
    • Einführung einer Reichensteuer und fairer Erbschaftsbesteuerung.
    • Gleichstellung pflanzlicher Produkte bei der Mehrwertsteuer.
    • Stopp von Steuerhinterziehung durch internationale Kooperation.
    • Globale Klima- und Entwicklungshilfe statt symbolischer Abschottungspolitik.

    Der Preis: Bequemlichkeit abgeben, Menschlichkeit gewinnen

    Der Lebensstil im globalen Norden ist ein Luxus auf Kosten anderer. Weniger Fleisch, weniger Autos, weniger Fernreisen – das ist kein Verzicht, sondern ein Beitrag zur Menschenwürde und Zukunftssicherheit.

    Wer wirklich will, dass weniger Menschen fliehen müssen, sollte aufhören, ihre Heimat unbewohnbar zu machen.

    Fediverse-Reaktionen