Die wunderbare Welt der Selbsttäuschung
Ach, was haben wir doch für ein herrliches Wetter! Wochenlang kein Regen, der Rasen knusprig braun, die Bäume werfen schon im Mai die Blätter ab – endlich mal Sommerfeeling im Frühling.
Natürlich alles völlig normal. Oder?
Hier eine kleine Liste der alltäglichen Klima-Widersprüche, schön verpackt in Sarkasmus:
- So schön trocken derzeit, da kann man wenigstens ständig grillen – Bäume hin, Insekten her.
- Endlich keine nervigen Mücken mehr beim Spazierengehen. Weil’s kaum noch welche gibt. Jackpot!
- Schmetterlinge sind auch weniger unterwegs. Gut, dass der Rasen jeden zweiten Tag akkurat gestutzt wird – Natur braucht schließlich Ordnung.
- Der Igel kam dieses Jahr nicht vorbei. Vielleicht mochte er den perfekt leergefegten Garten mit Kies, Mähroboter und null Laubhaufen einfach nicht. Eigenartig.
- Die Vögel bleiben aus, obwohl der Kirschlorbeer noch gar nicht geschnitten wurde! Und ich hab sogar ein Vogelhäuschen aufgestellt – mit Deko-Holzschild „Willkommen“.
- Keine Insekten mehr an der Windschutzscheibe – das nenne ich Fortschritt! Endlich sauberes Fahren.
- Weniger Wildbienen? Dabei hab ich doch extra diese Plastik-Bienenwabe aus dem Baumarkt aufgehängt.
- Und dass die Tomaten im Hochbeet keine Früchte tragen, liegt sicher an den faulen Pflanzen. Kann ja nicht an den fehlenden Bestäubern liegen.
Fazit:
Wir geben uns so viel Mühe, alles schön und ordentlich zu halten – und merken gar nicht, dass genau das die Katastrophe beschleunigt. Aber hey, Hauptsache der Garten ist Instagram-ready und das Auto bleibt insektenfrei. Klima? Wird schon.