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  • Wenn Shops ihre Seele verlieren

    Warum Design wichtiger wird als jemals zuvor

    In letzter Zeit sehen viele Online-Shops gleich aus. Gleiche Produktseiten. Gleiche Buttons. Gleiche Bezahlstrecken.
    Weil viele Anbieter auf die gleichen Baukästen setzen. Shopify, Shopware, Wix, you name it.

    Was früher einmal spannend war, wird austauschbar. Alles sieht gleich aus. Es fühlt sich gleich an.
    Der Einkauf wird zu einem technischen Vorgang – nicht mehr zu einem Erlebnis.

    Aber Menschen wollen Marken erleben. Sie wollen etwas spüren.

    Design wird zum Unterscheidungsmerkmal

    Wenn alles auf der gleichen technischen Basis läuft, dann entscheidet das Design.
    Aber nicht nur das Logo oder die Farbe. Sondern das Gefühl.
    Wie sich ein Shop bewegt, reagiert, wirkt.

    Design Tokens, CSS-Variablen, Themes und Grid-Layouts sind keine Spielerei mehr.
    Sie sind die Grundlage, damit Shops Persönlichkeit zeigen können – auch wenn sie aus dem gleichen Baukasten kommen.

    Trends aus Figma und Storybook

    Figma hat mit den neuen Variables einen riesigen Schritt gemacht.
    Man kann Farben, Abstände, Bewegungen und Markenvarianten flexibel steuern.
    Ein Theme-Wechsel zwischen Light und Dark passiert automatisch.
    Mehrere Marken in einem System sind möglich, ohne alles doppelt zu bauen.

    Storybook geht den gleichen Weg.
    Es ist nicht mehr nur ein Tool für Entwickler.
    Designer, Produktmanager und Entwickler arbeiten gemeinsam an Komponenten.
    Man sieht sofort, wie sich eine Änderung auswirkt.
    Ein Design-System lebt – es wird sichtbar und fühlbar.

    Das ist die Basis für Individualität.

    Wenn der Baukasten nicht einschränkt, sondern befreit

    Shopify und Co. müssen keine Einheitswelt schaffen.
    Sie können die Grundlage sein – aber das Erlebnis entsteht durch Design.
    Mit CSS-Grid lässt sich ein Layout verändern, ohne das System zu brechen.
    Design-Tokens halten Markenfarben und Typografie sauber getrennt.
    Und Variablen machen es möglich, dass ein Shop im Dark Mode genauso schön aussieht wie im Light Mode.

    So entsteht Vielfalt – auch bei gleicher technischer Basis.

    Fünf Wege zu mehr Individualität in Baukastensystemen

    1. Design Tokens nutzen – Farben, Abstände, Typografie als Tokens definieren. Das schafft Konsistenz und Freiheit zugleich.
    2. Variables in Figma einsetzen – Light/Dark Themes, Layout-Varianten und Markenlogiken direkt an der Quelle steuern.
    3. Storybook als Design-System-Drehscheibe – nicht nur für Entwickler, sondern für das ganze Team.
    4. CSS-Grid intelligent einsetzen – Layouts an Marken anpassen, ohne Strukturbrüche.
    5. Design automatisieren, nicht standardisieren – Dark/Light Mode, Interaktionen und Motion Design helfen, Emotion zu erzeugen.

    So bleibt ein Shop nicht nur technisch gut, sondern menschlich.

    Fazit

    KI, Automatisierung und Baukästen sind Werkzeuge.
    Aber Design ist das, was uns unterscheidet.
    Wenn alle Shops gleich aussehen, dann fehlt das Herz.
    Marken müssen wieder erlebbar werden – auch digital.

    Design ist kein Beiwerk.
    Es ist die Seele des Online-Erlebnisses.

    Fediverse-Reaktionen
  • Alles gleich: Wenn Online-Shops ihre Seele verlieren

    Einkaufen ohne Gesicht

    Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mir fällt das immer mehr auf: Viele kleine Online-Shops sehen inzwischen gleich aus. Sobald man ein paar Mal bestellt hat, merkt man es sofort. Die gleiche Struktur, die gleichen Texte, dieselben Mails. Egal ob vegane Schuhe, eine neue Handyhalterung fürs Rad oder andere kleine Spezialläden – überall das gleiche Gefühl.

    Shopify hat sich für viele kleine Anbieter zu einer einfachen Lösung entwickelt. Verständlich, weil es funktioniert. Aber das Ergebnis ist, dass alles aussieht wie aus einem Guss. Nur die Produktbilder und vielleicht die Sprache unterscheiden sich noch. Das Einkaufserlebnis ist selten noch „eigen“.

    Der Einheitsbrei nach dem Klick

    Am deutlichsten merkt man das, wenn man eine Bestellung abschickt. Selbst die Bestellbestätigung sieht überall gleich aus. Es spielt keine Rolle, ob man bei einem alten Klassiker wie Atari oder einem nachhaltigen Label wie Zèta bestellt – das Layout, die Worte, sogar die Buttons sind gleich. Nur Logo und Name wechseln. Das zeigt, wie sehr sich alles angleicht, wenn Shops auf dieselbe Plattform setzen.

    Wenn KI noch dazukommt

    Shopify kündigte vor Kurzem an, künftig noch stärker auf KI¹ zu setzen. Das klingt nach Effizienz – aber auch nach noch weniger Eigenständigkeit. Wenn schon die Texte und Mails von Maschinen generiert werden, bleibt dann überhaupt noch etwas Eigenes übrig? Online einkaufen fühlt sich dann irgendwann an wie Fastfood: schnell, bequem, aber ohne Geschmack.

    Was bleibt?

    Leider gibt es viele spannende, nachhaltige Anbieter nicht direkt vor Ort. Online ist oft die einzige Möglichkeit, ihre Produkte zu bekommen. Aber wenn alle das gleiche Shop-System nutzen, wird selbst das Besondere austauschbar.
    Dann wird es schon fast erfrischend, wenn man mal bei einem Händler wie Media-Saturn einkauft, weil sie ihr eigenes System und Design behalten haben.

    Vielleicht fällt das nur mir auf. Aber ich vermisse dieses Gefühl, etwas wirklich Individuelles zu entdecken – nicht nur beim Produkt, sondern auch im Laden selbst.

    ¹ Shopify „Magic“

    Siehe auch: Wenn Shops ihre Seele verlieren

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