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  • Wenn Mitgefühl zum Deckmantel für Antisemitismus wird

    Warum „Israelkritik“ oft nichts anderes als Judenfeindschaft ist

    Die Debatte um Gaza, Israel und den Hunger offenbart eine hässliche Wahrheit über den Diskurs: Antisemitismus hat gelernt, sich als Menschlichkeit zu tarnen. Unter dem Deckmantel von Empathie für die palästinensische Bevölkerung suhlen sich viele in altbekannten Vorurteilen gegenüber Juden – nur eben neu verpackt.

    Der perfekte Antisemitismus für das 21. Jahrhundert

    Der Glaube an die Narrative der Hamas – dass Israel gezielt Kinder aushungert oder medizinische Hilfe verweigert – passt vielen nur allzu gut ins eigene Weltbild. Denn er erlaubt es, Antisemitismus als moralische Haltung zu präsentieren. Man ist „entsetzt“, „empört“ – aber immer nur über die Juden.

    Die radikale Härte der Hamas wird ignoriert, das antisemitische Weltbild dieser Terrororganisation ausgeblendet. Stattdessen wird jeder israelische Versuch zur Selbstverteidigung als Aggression umgedeutet. So lassen sich tief verwurzelte antijüdische Reflexe wunderbar pflegen, ohne dass man sich selbst als Antisemit sehen muss.

    Wenn „Israelkritik“ keine Kritik, sondern Projektion ist

    Das Problem ist nicht Kritik an Israels Regierung. Kritik an rechten Hardlinern oder am Umgang mit humanitären Fragen kann und muss geäußert werden – differenziert, faktenbasiert, ohne antisemitische Codes. Was aber stattfindet, ist etwas anderes: eine pauschale Delegitimierung des jüdischen Staates.

    Israel wird nicht als Staat gesehen, der – wie jeder andere – Fehler macht oder politische Konflikte austrägt. Sondern als Projektionsfläche für das Böse. Das hat mit Kritik nichts zu tun. Es ist ein Spiegel der tiefen Ablehnung gegenüber dem einzigen jüdischen Staat – und oft auch gegenüber jüdischem Leben selbst.

    Die Empörung gilt immer nur in eine Richtung

    Während Jüdinnen und Juden weltweit um ihre Sicherheit fürchten müssen, klammern sich Meinungsmacher an Bilder von hungernden Kindern in Gaza – oft ungeprüft übernommen aus Quellen mit eindeutig antisemitischer Agenda. Die Täter sind klar: Es sind immer „die Israelis“. Diese selektive Empörung sagt mehr über die Gesellschaft aus als über Israel.

    Die Verdrängung funktioniert hervorragend: Man sieht sich selbst als moralische Autorität, während man einem Volk das Existenzrecht abspricht, das schon einmal Ziel systematischer Vernichtung war. Das ist nicht nur perfide, sondern brandgefährlich.

    Wer wirklich helfen will, muss klar benennen

    Wer humanitäres Leid lindern will, muss differenzieren können – und sich von den Lügen der Hamas genauso distanzieren wie vom Applaus von Besserwissern mit moralischer Selbstüberhöhung. Was als „Israelkritik“ daherkommt, ist in vielen Fällen eine neue Form alten Hasses. Nur wer das erkennt, kann wirklich für Menschlichkeit einstehen.

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