Abwesenheitsnotizen – nützlich oder gefährlich?

Regelmässig erhalte ich Abwesenheitsnotizen von Adressen die mit gefakten Absenderadressen von mir bespamt wurden. Diese Adressen schlagen bei mir durch, da ich bei einigen Domains einen »catchall« aktiv habe. Jetzt kommt sicherlich jemand und sagt zu Recht, dass ich mich nicht über Spam zu wundern habe. Manchmal hat diese Funktionalität auch große Vorteile. Ich gebe nämlich bei suspekten Diensten gerne Anfangs eine Adresse wie suspekterdienst.com@example.org an und wenn dann irgendwann Spam auf diesen Adressen aufschlägt, kann man die Verkäufer der Adresse prima einkreisen. Ich habe so schon wunderbare Entschuldigungs-E-Mails erhalten. Jetzt aber zum eigentlichen Thema, heute erhielt ich wieder einmal eine E-Mail mit dem Hinweis auf den geplanten Aufenthalt in der Kur zugesendet. Natürlich war diese E-Mail nicht für mich gedacht, aber das macht es gerade so kritisch.

Ich bin dann mal weg: vom 13.03.2008 bis 27ten März, in Oberammergau-Rheumaklinik. liebe Grüsse H.

So kann natürlich niemand etwas damit anfangen. Die Absenderadresse war aber ein kompletter Klarname und ein Blick ins Telefonbuch brachte auf den seltenen Namen nur einen Treffer. Wunderbar, wenn diese Frau die E-Mail auch an einen professionellen Dienstleister fehlgeleitet hat, braucht sie sich über Besuch während dieser Zeit nicht wundern. ;o) Das ist natürlich nicht ganz so kritisch wie das von mir beschriebene Einbrecherwidget, aber dennoch nicht unerheblich.

Genauso ist es mit den an mich zurück gehenden Abwesenheitsnotizen bei Spam. Neben der Gefahr, dass Abwesenheitsnotizen auch eine Bestätigung der Nutzung der Adresse sind, wundert immer wieder, dass Leute ihre kompletten Bürodaten in Abwesenheitsnotizen angeben. Bei kleinen Firmen eine direkte Einladung mal nach dem Tresor zu schauen. Es reicht völlig hier einen Zeitraum der Abwesenheit und eventuell einen Vertreter anzugeben. Eventuell noch zweisprachig. Besser wäre natürlich überhaupt auf eine Abwesenheitsnotiz zu verzichten und direkt an einen Vertreter weiter zu leiten. Oftmals aber nicht praktikabel, wenn die Adresse auch privat genutzt wird, eher nervig für denjenigen der die Weiterleitungen bekommt. Einen Mitbenutzer auf den E-Mail-Account einzurichten erscheint dann praktikabler.

Als Fazit würde ich Privatleuten eine Abwesenheitsnotiz absolut nicht empfehlen. Lasst es, so wichtig kann die E-Mail gar nicht sein. Und wenn doch, der Freund oder Bekannte erreicht einen dann sicherlich auch anders.