Initiativbewerbung von Wulf Pförtner

Es ist schon ein paar Tage her, da kam auf einem meiner weniger benutzten E-Mail-Accounts eine Initiativbewerbung eines Herrn W.P. an. Natürlich hatte mich der IP Link zu seinen Bewerbungsunterlagen irritiert und ich war entsprechend vorsichtig, aber dort war dann tatsächlich ein PDF mit Lebenslauf, Bildern, Kontaktadressen hinterlegt, weiß jemand ob es diesen Herrn wirklich gibt?

Das Anschreiben nochmals hier:

Sehr geehrte Damen und Herren,

auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung, wende ich mich an Sie.

Als ausgebildeter Kaufmann im Groß- und Außenhandel und Diplom Betriebswirt (FH)
kann ich sowohl die theoretischen als auch die praktischen Anforderungen des
modernen Berufsalltages meistern.

Durch meine Tätigkeiten in kleinen, mittleren und großen nationalen und
internationalen Unternehmen bringe ich die Fähigkeiten mit, um auch in Ihrem
Unternehmen zum Gesamterfolg maßgeblich beitragen zu können.

Auch durch meine Mehrsprachigkeit (deutsch – Muttersprache; englisch –
verhandlungssicher; spanisch – fließend; französisch – Grundkenntnisse) und die
Auslandserfahrung, die ich während eines einjährigen Schüleraustausches machen
konnte, kann ich mich in einem internationalen Umfeld sicher bewegen.

Meine beruflichen Stärken liegen im Bereich Vertrieb, Präsentation, Einkauf,
Logistik und „Fire-Fighting“.

Der Umgang mit den üblichen Softwarepaketen ist mir vertraut.

Für Rückfragen stehe ich Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung.

Gerne sende ich Ihnen vollständige Bewerbungsunterlagen zu.

Alle weiteren relevanten Informationen zu meiner Person erfahren Sie auf meiner
Bewerbungs-Webseite.

Mit freundlichen Grüßen

W.P.

Der Link zu der Bewerberwebseite ist eigentlich typisch für Spoofseiten, aber der Inhalt des PDFs sieht mir eher danach aus, dass sich hier jemand wirklich völlig vertan hat und mittels SPAM (und nichts anderes ist das) an eine gekaufte Verteilerliste eine Initiativbewerbung gesendet hat, und jetzt natürlich Probleme haben wird, oder was ich nicht weniger schlimm finden würde, Opfer eines Stalkers wurde. Für die eigens versendete Spam-E-Mail würde sprechen, dass die Empfängeradresse schon mehrfach von solch ähnlichen E-Mails bespamt wurde und mit hoher Wahrscheinlichkeit an eine zu kaufende E-Mail-Liste versendet wurde. Ich habe die Ansichten und Namen im Lebenslauf unkenntlich gemacht.

Interessant sind bei dem hier gezeigten angehängten PDF auch, dass darin in den Zeugnissen so Schreibfehler wie das versehentliche Verwenden von „wider“ anstelle von „wieder“ zu finden sind, oder auch die Formulierungen in den Zeugnissen nicht immer zur vollsten Zufriedenheit ausformuliert sind.